TenPuru: Von Einsamkeit kann man nicht leben (Anime) (2024)

Als ich den Titel Tenpuru das erste Mal gelesen habe, bekam ich Hunger. Mein Kopf hatte den Bogen hin zu Tempura geschlagen. Leider geht’s bei diesem Anime aber nicht ums Essen. Tenpuru ist japanisch für Tempel. Und genau um einen solchen dreht sich das Geschehen. Löwenmähne Akagami hatte eigentlich vor, sich an diesem Ort seiner weltlichen Gelüste zu entledigen. Der Arme hat aber nicht damit gerechnet, dass dort ein ganzes Schwadron vollbusiger Frauen auf ihn wartet. Nun muss er wohl oder übel mit ihnen seinen Alltag bestreiten. Vielleicht überlegt er sich die Geschichte mit dem Mönchsleben ja nochmal. Eigentlich muss man über diesen Anime gar nicht so viele Worte verlieren. Er zieht nämlich ohne große Umwege eine bekannte Ecchi-/Harem-Formel ab. Prinzipiell auch gar nicht schlecht, nur ist eben die Frage, wie gut man sich genau vom herkömmlichen Schema unterhalten fühlt.

Was immerhin richtig gemacht wird, ist überwiegend auf Comedy zu setzen. Das Setting ist schön absurd, wie es sich für einen solchen Anime gehört. Und man wird nicht großartig von erzwungenem Drama oder Ernsthaftigkeit belästigt. Es gibt ein paar komische Verstrickungen innerhalb des Frauenkollektivs, die im Endeffekt den Unterhaltungswert befeuern. Tatsächlich fand ich die weiblichen Figuren im Rahmen der Möglichkeiten eines solchen Titels sogar halbwegs sympathisch, oder zumindest nicht nervig. Gerade die Hauptheldin Yuzuki ist ganz liebenswert gestaltet. Eher Probleme sehe ich da bei Akagami, mit dem ich nicht warm wurde. Es ist hier eben mal wieder so, dass sich alle in ihn verknallen, nur weil er ihnen einen Hauch von Nettigkeit entgegenbringt. Eigentlich hat er aber keine spannenden Charakterzüge. Eben auch keine, die einen als Zuschauer besonders unterhalten würden. Im Endeffekt ist Tenpuru eine sehr typische Serie für dieses Genre. Für mich landet es im unteren Durchschnitt, eher noch Richtung schwach. Damit bei mir allerdings mal ein Ecchi-Titel in den oberen Bereich vorstößt, muss er was den Comedy-Aspekt angeht auch sehr überzeugen. Das tut Tenpuru nicht, sondern macht seine Sache lediglich in Ordnung.

Ok Leute - werde ich alt? Ich habe keine zwei Minuten dieser Serie gesehen und war mir schon sicher, nicht mehr als eine Folge zu ertragen. Nach 5 war ich mir sicher, nicht mal eine Folge durchzuhalten.

Ein Typ ist der Sohn eines berühmt-berüchtigten Harem Besitzers. Als Kind fand er das noch ganz cool, aber während er aufwuchs musste er so viele Gerüchte mit anhören, dass er sich schwört, niemals auch nur eine Frau anzusehen. Doch auch er kann der Liebe nicht entkommen und so entschließt er sich, dem entgegenzuwirken, indem er einen Tempel beitritt - in welchen nicht nur sein Crush, sondern auch noch dutzende andere, sehr spartanisch gekleidete Frauen leben.

Ich habe eigentlich kein Problem mit Ecchie-Serien, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Das Problem hier ist nicht das Genre, sondern der Vollidiot von Protagonisten, den ich maximal unsympathisch fand, nachdem die Rückblende, wie er als Kind noch stolz auf seinen Vater war, endete.
Ich kann nicht einmal genau sagen wieso ich ihn überhaupt nicht mag, wahrscheinlich weil er sich überhaupt nicht unter Kontrolle hat. Der Protagonist hier wirkt so, als würde er sich die ganze Zeit einreden, dass er keine FSK 18 Handlungen erleben möchte, aber in Wirklichkeit voll darauf hinarbeitet. Dieses "Dilemma", bei welchen der Protagonist wie der aller größte Idiot wirkt, weil er sich selbst anlügt und sich dabei noch selber schrecklich selber leid tut, macht für mich die unsympathischsten Charaktere, die ich jemals erleben musste - siehe z.B. Peter Grill aus "Peter Grill and the Philosopher’s Time" oder Mary Sioux aus "Saga of Tanya the Evil".